Görner zum Zweiten
Nun war er zum zweiten Mal auf Schloss Schieder, diesmal mit seinem neuen Beethoven-Programm. Und erneut löste sich vor ausverkauftem Haus die große Vorab-Erwartung ein: Lutz Görner bewegte und berührte sein Publikum wie immer.
Er gab dem tragischen Menschen Beethoven Raum, seinem Leid, seinen Kämpfen und Irrungen – gewissermaßen jenseits aber öffnete er die Perspektive auf die Entfaltung des Genies, den Sieg der reinen Kunst. Selten ließ sich die produktive Diskrepanz zwischen Leben und Werk so plastisch erleben.
Die junge russische Pianstin Nadia Singer verlieh Görners Beethoven-Bild sehr brillant und einfühlsam die musikalische Sprache. In sehr bewusst gestalteter Dramaturgie waren die Fäden geknüpft, bishin zu den finalen faszinierenden Schlusstakten der „Appassionata“. Wie sagte der Meister: „Von Herzen, möge es wieder zu Herzen gehen“.