Wunderbar leicht – Charlotte Hahn und ihre Marimba-Künste

von Hannes Sonntag

Wer sagt denn, dass klassische Musik stets finster zu sein habe, mit Sorgenfalten, Seelenfurchen und Herzenspein? Schon immer haben Komponisten auch um die wunderbare Leichtigkeit des Seins gewusst: gern der große Bach als Suiten-Meister, Joseph Haydn mit aufgeklärter Heiterkeit in so vielen seiner Symphonien – von der Wiener Strauß-Dynastie und Mozarts „Entführung aus dem Serail“ gar nicht zu reden.

Charlotte Hahn, jung, brillant und sympathisch, war eine fesselnde Botin dieses musikalischen Segments. Gerade weil kontrastierend zuweilen auch melancholische Akzente wahrzunehmen waren, bestätigte sich der intensive Eindruck von Spielfreude, blitzender Musikalität und atemberaubender Reaktionsfähigkeit.

„Als ob ich selbst zum Klangkörper würde“ brachte es eine enthusiastische Hörerin nach dem Konzert auf den Punkt. Warum auch sollte ein klassisches Konzert nicht pure Freude schenken können – wie ein Glas Champagner oder der strahlende Frühlingstag, in den das Publikum nach zwei Zugaben hinausströmte.